Damit es leuchtet, glitzert, funkelt
Es ist kalt und regnerisch an diesem Samstagabend im November. Etwa 150 Schulkinder stehen gespannt und leicht frierend vor dem Schulhaus Bachtobel in Zürich-Friesenberg. Und da, genau um 18:10 Uhr, passiert es: Das helle Licht vor dem Schulhaus schaltet ab. Und kurz darauf geht eine Strassenleuchte nach der anderen in der Bachtobelstrasse aus. Die Kinder machen grosse Augen, dann zünden sie ihre Kerzen in den Räbeliechtli an und laufen los.
In der dunklen Vorweihnachtszeit bringt ewz Licht in die Stadt: Es liefert Strom für die Weihnachtsbeleuchtungen der in der City Vereinigung zusammengeschlossenen Geschäfte sowie Quartiervereine und für die Weihnachtsmärkte, es verdunkelt Strassenzüge, damit die Räbeliechtli besonders hell leuchten, und ewz kleidet sogar Weihnachtsbäume mit Lichterketten ein. Doch der Reihe nach:
Die ewz-Weihnachtslichter
Räbeliechtli sind immer beliebter
«Räbeliechtli sind gross im Trend» schreibt die «Aargauer Zeitung», der Blick weiss: Dieser «Schweizer Brauch ist weltweit einzigartig». ewz unterstützt seit Jahrzehnten die Räbeliechtli-Umzüge in der Stadt.
Bei älteren Strassenbeleuchtungen wie jenen in der Bachtobelstrasse geht ein ewz-Mitarbeitender dem Umzug voran, öffnet den Sicherungskasten und schraubt die Sicherung heraus, denn «die Strassenleuchten haben keinen Lichtschalter», erklärt Roger Steiger, Leiter Betrieb und Unterhalt öffentliche Beleuchtung bei ewz.
«Und nach dem Umzug schrauben wir jede Sicherung wieder ein». Und warum haben die Strassenleuchten diese alten Schraubsicherungen? «Die sind viel zuverlässiger als die Kippschalter, wie man sie zu Hause hat», sagt Steiger, «die neuen Sicherungen sind anfälliger auf Feuchtigkeit und Korrosion in den Kandelabern.
Insgesamt begleitet ewz 25 Räbeliechtli-Umzüge in der Stadt – «Es kommen sogar neue dazu», sagt Steiger «das ist natürlich schön – aber mir fehlen bisweilen die Mitarbeitenden. Dieses Jahr reaktivierte ich einen pensionierten ewz-Elektriker, der 36 Jahre lang die Umzüge begleitete.» Steiger lacht: «der Mann freute sich fast so sehr wie die Kinder und hat sich bereit erklärt, wieder dabei zu sein.»
Was Steiger auch hilft bei der wachsenden Anzahl von Umzügen: immer mehr Leuchten lassen sich aus der Ferne steuern: «Den Umzug in Höngg beispielsweise», sagt er, «können wir vom Schreibtisch aus begleiten, weil die Leuchten auf diesem Abschnitt bereits auf moderne und energiesparende LED-Leuchten umgestellt sind, wie mittlerweile bereits die Hälfte aller Strassenleuchten in der Stadt Zürich.»
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Lucy braucht nur so viel Strom wie ein Backofen
Von den Räbeliechtli ins Zentrum der Stadt: am 23. November 2023 stehen sich die Menschen auf der Bahnhofstrasse gegenseitig auf die Füsse – Lucy, die «berühmteste Weihnachtsbeleuchtung» (Details hier), wird eingeschaltet: «ewz gibt das Weihnachtskommando gemäss Dienstanweisung und die 23’100 LEDs zwischen Bahnhof und Bürkliplatz beginnen zu leuchten, zu glitzern, zu funken», sagt André Gmür, Leiter Beleuchtung ewz.
Während der letztjährig drohenden Strommangellage hat die City Vereinigung Zürich freiwillig darauf verzichtet, ihre Weihnachtsbeleuchtungen – inklusive Lucy– auch morgens einzuschalten und am Abend war um 22 Uhr Lichterlöschen statt um 24 Uhr. Im Hinblick auf eine möglich Strommangellage wird auch dieses Jahr auf das morgendliche Einschalten zwischen 6.30 Uhr und 8 Uhr verzichtet. Am Abend leuchtet Lucy dieses Jahr aber wieder bis um 24 Uhr.»
Wenn Lucy, die nach einem Beatles-Song benannt ist, dunkel bleibt, spart sie zwar nicht viel Strom, «aber ihr Abschalten ist ein starkes Signal zum Stromsparen», so Gmür. Lucy ist äusserst energieeffizient. Die 23’100 LEDs brauchen gerade einmal so viel Strom wie ein Backofen in derselben Zeit. Oder anders gesagt: Die Stromrechnung für die 6 Wochen, in denen Lucy in Betrieb ist, beläuft sich auf 320 Franken.
Der legendäre Baldachin, die Beleuchtung, die zwischen 1971 und 2004 mit richtigen Glühbirnen lief, schlug Ende jeder Saison mit einer Stromrechnung von über 20’000 Franken zu Buche.
Jedes Jahr erreichen ewz Medienanfragen zu Lucy. Tatsächlich wird diese aber von der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse finanziert und von der traditionellen Zürcher Elektro-Firma Kummler+Matter installiert, unterhalten und wieder abgebaut (siehe Video unten). ewz schaltet die Beleuchtung lediglich an und ab und stellt den Strom bereit, «gleich wie wir das auch bei allen anderen Weihnachtsbeleuchtungen in der Stadt tun: am Rennweg, am Löwenplatz, am Paradeplatz», sagt Gmür.
«Jede*r muss mal einen Baum schmücken»
Vom Stadtzentrum zurück in die Quartiere: auf vielen öffentlichen Plätzen stehen in der Adventszeit grosse Weihnachtsbäume, wie auf dem Röntgenplatz im Kreis 5, beim Rütihof in Höngg oder der Europabrücke. Grün Stadt Zürich liefert Bäume, ewz schmückt sie, «da kommen unsere Hebebühnen zum Einsatz», sagt Roger Steiger von ewz.
In seinem Team hat es Elektriker, Netzelektriker, Schlosser und viele andere Profile, aber «jeder muss mal einen Baum schmücken, obwohl das bei Regen und Schnee nicht die beliebteste Tätigkeit ist», sagt Steiger «aber wenn der Baum fertig ist und schön leuchtet, wird allen warm ums Herz».
Weihnachtsmärkte: die Menschen, die Lichter – und der Glühwein
Zuletzt gönnen wir uns einen Punsch auf dem Weihnachtsmarkt am Bellevue. ewz stellt hier den Strom bereit, wie bei allen anderen fünf Weihnachtsmärkten in der Stadt. Nur jener im Hauptbahnhof hat einen eigenen Anschluss. «Unser Job ist die Grundinstallation, also einen Stromverteiler hinzustellen mit den Elektroanschlüssen», sagt Marco Leu, Leiter Elektroinstallationen öffentlicher Raum.
«Den Stromverteiler seinerseits schliessen wir an eine Verteilkabine an – solche hat es überall in der Stadt». Der Auftrag an sich sei nicht kompliziert, nur «wollen alle Weihnachtsmärkte ihren Stromverteiler genau am gleichen Tag», sagt Leu, «das ist logistisch etwas herausfordernd.»
Am meisten Strom brauchen die Fondue-Chalets, «die haben Heizung, Beleuchtung, Réchauds und vieles mehr», so Leu, «im Vergleich dazu ist ein einfacher Stand relativ bescheiden im Stromkonsum.»
Die Stadtzürcher Weihnachtsmärkte sind vom 23. November bis zum 23. Dezember 2023 offen. Marco Leu geht in seiner Freizeit bei jedem mindestens einmal vorbei. «Ich mag die weihnachtliche Stimmung» sagt er «die Menschen, die Lichter – und den Glühwein». Und welcher ist sein Lieblingsmarkt? «Mir gefällt, dass jeder seinen eigenen Charakter hat», so Leu, «aber das Nonplusultra ist für mich schon das Weihnachtsdorf auf dem Sechseläutenplatz, da gibt es einfach alles.»
Und übrigens: Das ganze Strahlen, Glitzern und Funkeln entsteht aus 100% Naturstrom von ewz. Mehr zu den 5 Wahrheiten über Naturstrom.
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