Globale Erwärmung: Wodurch verändert sich das Klima?
Alle sechs bis sieben Jahre veröffentlicht das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) einen umfangreichen Sachstandsbericht zum Klimawandel, jeweils unterteilt in die Berichte von drei Arbeitsgruppen. Die Arbeitsgruppe «Naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels» hat ihren Beitrag zum sechsten Sachstandsbericht im Sommer dieses Jahres veröffentlicht.
Darin berichten die Autoren, dass dank erweiterter Modellsimulationen und der Kombination verschiedener Analysemethoden ein noch besseres Verständnis vom Einfluss des Menschen auf den Klimawandel und die globale Erwärmung generiert und auch die Rolle natürlicher Ursachen besser quantifiziert werden konnte.
Welchen Einfluss haben Vulkane und die Sonne auf die globale Erwärmung?
Angesichts einer scheinbar grossen (zumindest aber verbreiteten) Unsicherheit, welchen Einfluss etwa die Sonnenaktivität auf das globale Klima ausüben könnte, überrascht die Deutlichkeit der Ergebnisse: Die Aktivität von Sonne und Vulkanen hat die Temperatur schon immer beeinflusst und führt dementsprechend zu keiner stetigen Erwärmung.
Die Aktivität ist nicht konstant und führt dadurch zu Temperaturschwankungen. In manchen (aktiveren) Phasen zu etwas höherer, in manchen (weniger aktiven) Phasen zu etwas niedrigerer globaler Durchschnittstemperatur. Der Einfluss beschränkte sich jedoch in den letzten 150 Jahren auf 0,1 bis 0,2 Grad – in beide Richtungen.
Ist also doch der Mensch schuld an der Erderwärmung?
Demgegenüber steht der menschliche Einfluss, der für die aktuelle Erwärmung unserer Erde um etwas mehr als 1,0 Grad gegenüber der Periode 1850–1900 verantwortlich ist.
Sehr detailliert können die Wissenschaftler/-innen mittlerweile darstellen, welche Anteile wodurch verschuldet sind: So hätte etwa die Emission von Treibhausgasen sogar zu einer Erwärmung um ca. 1,5 Grad geführt, wären da nicht gleichzeitig Emissionen, die einen gegenteiligen Effekt auslösten – hauptsächlich in Form von Sulfaten und anderen Aerosolen (feste oder flüssige, in der Luft schwebende Teilchen), die eine Minderung der Sonneneinstrahlung und damit eine Abkühlung um ca. 0,5 Grad bewirken. Die Auswirkungen unseres Handels sind also klar sichtbar.
Jetzt nötig: Mehr Vertrauen in wissenschaftliche Studien
Beeindruckend, wie genau all diese Zusammenhänge schon erforscht sind. Verstörend, dass es der Staatengemeinschaft in Glasgow [Zusammenfassung der UN-Klimakonferenz] wieder nicht gelungen ist, ins verbindliche Handeln zu kommen.
Dabei scheint mir, es geht längst nicht mehr um das Vertrauen in die Wissenschaft: Das IPCC ist weltweit anerkannt, beauftragt tausende Forscherteams aus der ganzen Welt, die sich immer wieder gegenseitig hinterfragen und dennoch zu einer gemeinsamen Erklärung finden – in Form der IPCC-Berichte. Keine Rede von «Die Wissenschaftler sind sich ja selbst nicht einig».
Wir können die Auswirkung auf das Klima eindämmen
Wir verstehen die Vergangenheit, wir sehen – ausreichend genau – in die erhitzte Zukunft, wir kennen die Möglichkeiten, die Erwärmung in letzter Sekunde einzudämmen. Wir müssen es tun.
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Treibhausgase lassen die (kurzwellige) Sonnenstrahlung auf die Erde auftreffen, absorbieren aber einen Teil der (langwelligen) Wärmeabstrahlung. Die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre – allem voran Kohlendioxid – verändert die Balance zwischen ankommender und abgegebener Strahlung: Die Temperatur auf der Erde steigt langsam an.
Tausende Sensoren, auf der ganzen Welt verteilt, liefern Jahr für Jahr Messwerte, die in aufwendigen Verfahren ausgewertet, abgeglichen und interpretiert werden. Die Ergebnisse können die Wirklichkeit zwar nie ganz exakt abbilden, aber mit sehr hoher und absolut ausreichender Genauigkeit.