Elektrofahrzeuge und Elektromobile für Senioren – Der Ratgeber
Alles zum Thema Elektrofahrzeuge für Senior*innen
Elektrofahrzeuge (auch E-Mobile oder Scooter) für Senior*innen ermöglichen Menschen, die weniger mobil sind, klimafreundlich von A nach B zu kommen. Sei es der Arztbesuch, der Wocheneinkauf oder der Kaffee-Treff mit Bekannten, dank einem Elektromobil lässt sich das bis ins höhere Alter oder nach einem Unfall bewerkstelligen. Dank der steten Entwicklung der E-Mobilität in der Schweiz, ist es heute auch viel einfacher, Strom zu «tanken».
Doch unter den Elektrofahrzeugen für Seniorinnen und Senioren gibt es erhebliche Unterschiede in Geschwindigkeit, Ausstattung, Reichweite und Preis. Auch braucht es für gewisse Elektromobile und Seniorenmobile einen Führerschein, während andere Modelle keinen Führerausweis brauchen.
Welches Elektromobil zu Ihnen passt, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum Beispiel, von den Strecken, die Sie im Alltag fahren werden, wie die Wege und Strassen beschaffen sind, die Sie befahren möchten, von Ihrem Gewicht und Ihrer Grösse oder von den Lasten, die Sie mit dem Seniorenmobil transportieren möchten.
Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich Ihre persönlichen Bedürfnisse und Lebensumstände bewusst machen und sich professionell beraten lassen – eigentlich ganz so, wie wir das auch bei der Anschaffung eines Elektroautos machen.
Welche Elektromobile für Seniorinnen und Senioren gibt es?
Der Markt für Elektromobile für Senior*innen in der Schweiz ist riesig: Vom faltbaren Dreirad-Elektromobil bis zum quasi Mini-Elektroauto für Seniorinnen und Senioren sind die unterschiedlichsten Elektromobile und Scooter erhältlich.
Dreirad-Elektromobil
Der dreirädrige Roller ist am häufigsten anzutreffen. Er eignet sich je nach Maximalgeschwindigkeit für drinnen und draussen und ist sehr wendig. Bei dreirädrigen E-Mobilen gibt es auch solche, die lediglich eine Maximalgeschwindigkeit von 6 km/h erreichen. Diese sind definitiv eher für die Wohnung gedacht und kurze Strecken ausser Haus. Häufig spricht man auch von motorisierten Rollstühlen.
Vierrad-Elektromobil
Das vierrädrige E-Mobil bietet meist höheren Maximalgeschwindigkeiten und ist vor allem für Fahrten im Freien geeignet. Die vier Räder bieten den Fahrenden mehr Stabilität.
Seniorenmobile mit Dach
Wer oft und lange mit dem E-Mobil unterwegs sein möchte, kann sich für ein Seniorenmobil mit Dach entscheiden, um bei jedem Wetter mobil zu sein. Elektrofahrzeuge für Senioren mit Dach sind in der Regel vierrädrig. Die Höchstgeschwindigkeiten liegen meist bei 10 oder 20 km/h.
Senioren-Elektromobile ohne Führerschein
Es gibt zahlreiche Elektrofahrzeuge für Senior*innen, die ohne Führerausweis gefahren werden dürfen. Im Strassenverkehrsrecht werden Elektrofahrzeuge für Seniorinnen und Senioren unter anderem als motorisierter Rollstuhl, Leichtmotorfahrrad oder Kleinmotorrad aufgeführt.Gerade jene E-Mobile, die für Senior*innen konzipiert sind, gelten oftmals als motorisierter Rollstuhl.
Welche E-Fahrzeuge darf man ohne Führerschein fahren?
Senioren-Elektromobile bis 20 km/h dürfen ohne Führerausweis gefahren werden. Für Elektrofahrzeuge die 25 km/h bis 30 km/h schaffen, benötigen Sie einen Führerschein der Kategorie M wie für ein Mofa. Bei diesen Senioren-Elektromobilen brauchen Sie zudem ein Kontrollschild.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein bei Seniorenmobilen ohne Führerschein?
- Es gilt ein Mindestalter von 16 Jahren, denn auch junge Menschen und Jugendliche können auf ein Elektromobil angewiesen sein – auch wenn häufig von Seniorenmobilen oder gar Mini-Elektroauto für Senioren die Rede ist.
- Sie müssen die Strassenverkehrsregeln kennen.
- Körperlich und geistig müssen Sie fähig sein, das Elektromobil sicher im Strassenverkehr zu lenken.
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Geschwindigkeit für Senioren-Elektromobile
Senioren-Elektrofahrzeuge sind mit den unterschiedlichsten Geschwindigkeit-Limits erhältlich.
Wie schnell fährt ein Elektromobil für Senioren?
Die Höchstgeschwindigkeiten von Rentner-Elektromobilen reichen von lediglich 6 km/h bis hin zu 45 km/h.
Was gilt bei welcher Maximalgeschwindigkeit?
Elektromobile für Seniorinnen und Senioren 6 km/h oder 8 km/h
Modelle mit einer derart tiefen Höchstgeschwindigkeit eignen sich für das Benutzen innerhalb der Wohnung und für kurze Strecken ausser Haus, sofern der Untergrund eben ist und keine hohen Gehsteigkanten vorhanden sind. Für weite Strecken mit Hindernissen sind sie eher ungeeignet.
Senioren-Elektromobil 20 km/h bis 30 km/h
Mit Senioren-Elektromobilen bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h dürfen Sie überall fahren ausser natürlich im allgemeinen Fahrverbot oder auf Autostrassen und Autobahnen. In Fussgängerzonen gilt Schritttempo. Die E-Fahrzeuge dürfen Sie auf Veloparkplätzen, und Trottoirs parken, wobei mindestens 1,5 Meter freibleiben müssen für Fussgänger*innen.
Auf Auto- und Motorradparkfeldern darf nicht parkiert werden. Es besteht bei diesen Geschwindigkeiten keine Helmpflicht. Diese Regelung gilt selbstredend auch für Senioren-Elektromobile mit 25 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Senioren-Elektromobil 45 km/h
Ein Senioren-Elektromobil mit 45 km/h gilt bereits als Kleinmotorrad. Es darf beispielsweise nur auf Parkplätzen für Motorräder parkiert werden, braucht einen Führerausweis sowie Kontrollschild und es gilt die Helmpflicht.
Elektromobile für Seniorinnen und Senioren kaufen oder mieten
Was kostet ein Elektroauto für Senior*innen?
Die Preise für Elektrofahrzeuge für Seniorinnen und Senioren variieren stark. Das hängt natürlich mit der Ausstattung zusammen. Ein Seniorenmobil mit Dach, das eher einem E-Auto für Senioren gleicht, kann bis zu 16‘000 Franken kosten.
Ein Dreirad-Elektromobil für Senioren oder ein Elektroroller ohne Dach ist hingegen auch schon für rund 2000 bis 4000 Franken erhältlich. Es kann sich auf jeden Fall lohnen, auch nach bereits gebrauchten Elektromobilen für Senior*innen zu suchen.
Seniorenmobile mieten
Sind Sie aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls nur vorübergehend in Ihrer Mobilität eingeschränkt, können Sie ein Seniorenmobil mieten. Dies können Sie zum Teil für einzelne Tage, Wochen oder Monate tun. Ein Tag kostet zwischen 40 und 50 Franken. Die Monatsmietpreise liegen je nach Anbieter zwischen rund 300 bis 600 Franken.
Elektromobile für Seniorinnen und Senioren im Test
Der TCS hat für die SRF-Sendung «Kassensturz» 2021 sieben der meistverkauften Seniorenmobile getestet. Dabei schauten die Fachpersonen insbesondere auf die Sicherheit der E-Mobile. Auch bei der Reichweite der Fahrzeuge gibt es grosse Unterschiede. Mit voller Akkuladung schafften die Mobile zwischen 40 und 120 Kilometer. Das PDF mit den Testergebnissen finden Sie hier: Elektromobile für Senioren Test.
Häufig gestellte Fragen
Wo dürfen Seniorenmobile fahren?
E-Mobile für Senior*innen sollten auf Radstreifen und Radwegen fahren, sofern diese vorhanden sind. Zudem dürfen sie überall fahren, wo auch das Fahrrad erlaubt ist. Gestattet sind aber auch Fahrbahnen in Tempo-30-Zonen, auf Hauptstrassen und Begegnungszonen.
Wer gehbehindert ist, darf auch auf dem Trottoir fahren mit eingeschränkter Geschwindigkeit. Nicht erlaubt ist das Fahren auf Autostrassen und Autobahnen. Das Kleinmotorrad (45 km/h) darf lediglich auf Fahrbahnen von Tempo-30-Zonen, Begegnungszonen und Hauptstrassen fahren. Eine hilfreiche Broschüre mit weiteren Infos finden Sie beim VCS.
Wie viel Strom verbraucht ein Elektromobil?
Das hängt natürlich stark vom Modell und Gewicht des Elektro-Fahrzeugs ab und davon, wie viel Sie wiegen und wie viel Gewicht zusätzlich geladen wird. Ein Elektromobil verbraucht im Schnitt vier bis acht Kilowattstunden Strom pro 100 Kilometer.
Übrigens: In der Stadt Zürich haben Senior*innen die Möglichkeit ewz-Naturstrom zu laden oder sogar Strom, der nach höchsten ökologischen Kriterien zertifiziert ist – ewz.pronatur.
Wie viele Kilometer kann man mit einem Elektromobil fahren?
Die Reichweite von Elektro-Mobilen ist sehr unterschiedlich. In einem Test des TCS lagen die Reichweiten zwischen 40 und 120 Kilometern. Wobei zu beachten ist, dass bei kalten Temperaturen und mehr geladenem Gewicht die Reichweite abnimmt.
Wie lange muss ein Elektromobil laden?
Wenn der Akku komplett leer ist, braucht eine vollständige Ladung je nach Modell zwischen 6 bis 10 Stunden. Hier finden Sie Wissenswertes zum Thema E-Autobatterien.
Wer hat Anspruch auf ein Elektromobil?
Die Krankenkasse bezahlt ein Elektro-Mobil, wenn die Mobilität einer Person derart eingeschränkt ist, dass sie Alltagstätigkeiten wie Einkaufen oder Arztbesuche nicht mehr allein bewerkstelligen können.
Wann zahlt die Krankenkasse ein Seniorenmobil?
Die Krankenkasse zahlt das Elektro-Mobil, wenn es eine Behinderung mildert oder einer solchen vorbeugt. Wenn die Person gehbehindert ist und ihre Grundbedürfnisse nicht mehr befriedigen kann.
Auch, wenn ein Rollstuhl nicht mehr selbständig vorangetrieben werden kann und dieser die Betroffenen deshalb nicht mobiler macht. Zudem muss die Person körperlich und geistig im Stande sein, das Elektro-Mobil zu fahren und am Wohnort Platz haben, um dieses einzustellen.
Was muss ich tun, um ein E-Mobil finanziert zu bekommen?
Wenn Sie einen Antrag bei Ihrer Krankenversicherung stellen möchten, brauchen Sie eine Arztbescheinigung für die Notwendigkeit eines Elektro-Fahrzeugs. Als Antragsteller*in suchen Sie sich ein Modell aus, das Ihren Bedürfnissen entspricht.
Sie übermitteln die Hilfsmittelnummer Ihrem Arzt oder ihrer Ärztin für die Verordnung. Je nach dem finanziert die Krankenkasse das Elektro-Mobil vollständig oder dann bezahlt sie einen Anteil. Mehr Infos finden Sie hier.
Welche Elektromobile übernimmt die Krankenkasse?
Grundsätzlich gibt es diesbezüglich keine Einschränkung, denn dies muss von Fall zu Fall betrachtet werden.
Sind Seniorenmobile klimafreundlich?
Darüber lässt sich vortrefflich diskutieren! Vielleicht kann hier der Blick auf die Vorurteile gegenüber E-Autos weiterhelfen. Auch unser Vergleich der direkten versus indirekten Emissionen am Beispiel Mobilität gibt Aufschluss über Vor- und Nachteile für das Klima und die Umwelt.