E-Sport für alle:
Einblick in ein Gaming-Turnier mit stillem Sieger
Florian Quranolli sitzt beinahe regungslos auf dem Sofa und starrt in sein Gamegerät. Eigentlich müsste er jetzt aufspringen und jubeln. Eigentlich müsste er ausser sich sein vor Freude. Die Hände in die Höhe reissen. Tanzen. Denn er hat im Kraftwerk Selnau in Zürich soeben das Finale des E-Sport-Turniers «ewz Brawl Stars» gewonnen. Zusammen mit seinen beiden Teamkollegen in Deutschland hat er sich das Preisgeld von 3’500 Franken gesichert – Quranollis Team BroSports ist neuer Schweizer Meister der «Brawl Stars League».
Doch der Spieler bleibt auf dem Sofa auf der Bühne sitzen und scheint nicht recht zu wissen, was er tun soll. Und weil er nicht reagiert, bleibt auch das Publikum ungewöhnlich still, nur vereinzeltes Klatschen ist zu hören. Erst als der Live-Moderator und Schweizer Gaming-Influencer ChiefAvalon – ebenfalls etwas verunsichert – anmerkt, das E-Sports-Finale sei doch nun vorbei, scheint die Stille wie ein Mantel von der surrealen Szenerie abzufallen: Der Applaus brandet auf und auf Florians Gesicht breitet sich ein schüchternes Grinsen aus. Es war ein aufreibendes Spiel mit einem spannenden Finale. Hin und her gingen die einzelnen Rundengewinne. Lange sah es so aus, als würde der Favorit Crystal Gaming Red den Sieg heimbringen. Dann jedoch kippte das Spiel, BroSports punktete und Crystal Gaming Red wirkte zunehmend ratlos.
«Ich habe aus Respekt nicht gejubelt», sagt der 16-Jährige anschliessend. Er sei früher selbst Mitglied von Crystal Gaming gewesen und wollte deren Enttäuschung offensichtlich nicht noch verstärken. Crystal Gaming Red galt notabene als stärkstes Schweizer «Brawl Stars»-Team; das Trio wurde als Topfavorit gehandelt.
Umso grösser war die Verblüffung, als sie verloren. Dies auch, weil Florian alleine auf der Bühne sass und sich seine Teamkollegen in Deutschland befanden. Das Crystal-Gaming-Red-Team hingegen war zu dritt anwesend. Und noch mehr: Es waren insgesamt drei Crystal-Gaming-Teams zum Turnier angetreten.
Weil zum Finale wegen Corona kein öffentliches Publikum zugelassen war, befanden sich am Ende vorwiegend Crystal-Gamer in der Halle. Vielleicht war der Applaus für das gegnerische BroSports-Team also auch deshalb ein wenig verhalten.
Die grössten E-Sportler sind Millionäre
Während E-Sports in Ländern wie Südkorea, den USA und sogar Deutschland unzählige Fans auf der ganzen Welt hat und die grossen Turniere mit Preisgeldern von mehreren Millionen US-Dollar dotiert sind, beginnt sich das professionelle Gaming in der Schweiz erst zu etablieren.
Mittlerweile hat aber auch die Schweiz Teams vorzuweisen, die in den grossen E-Sports-Ligen mitmischen – zuvorderst mYinsanity, Berzerk oder der «Fortnite»-Spieler Kinstaar. Sie spielen internationale Turniere mit Games wie «League of Legends», «Counter-Strike: Global Offensive» oder eben «Brawl Stars».
Die grossen «League of Legends»-Finale finden – wenn nicht gerade Corona angesagt ist – in riesigen Arenen statt und ziehen Millionen von Zuschauenden auch am Fernseher in ihren Bann. Die weltweit besten Profispieler haben den Status von Stars und sind mehrfache Millionäre.
Während der weltweite Umsatz von E-Sports 2020 über 950 Millionen US-Dollar betrug, wird für 2021 ein Umsatz von über einer Milliarde prognostiziert. In der Schweiz werden diesbezüglich noch kleinere Süppchen gekocht. Trotzdem beginnt sich der E-Sport auch hier zu etablieren und Firmen wie UPC, Swisscom und ewz haben das Potenzial erkannt.
Sie engagieren sich für Online-Sport, der zwar oft noch nicht ernst genommen wird, bei dem es aber nur eine Frage der Zeit ist, bis er den gleichen Status wie herkömmliche Sportarten geniessen wird. Das Angebot wird also wachsen. Entsprechend haben auch klassische Fussballclubs die Zeichen der Zeit erkannt und eigene E-Sport-Teams auf die Beine gestellt. Zu den bekanntesten gehört FC Basel 1893.
Für die Unternehmen geht es dabei nicht in erster Linie um das einzelne Spiel oder finanzielle Gewinne, sondern um Imagepflege: Mit ihrer Unterstützung für den E-Sport signalisieren sie, dass sie auch für ein junges Publikum attraktiv und für Online-Gaming sowie Streamen parat sind.
Newsletter abonnieren
Die schnelle Internet-Leitung fürs Streamen
Zurück ins Kraftwerk Selnau: Für ewz ist es zwar nicht das erste Engagement im Bereich Gaming, jedoch das erste E-Sport-Turnier, das vom Stadtzürcher Elektrizitätswerk selbst veranstaltet wurde.
«Das Turnier haben wir mit Hinblick auf einen allfälligen grösseren Einstieg in den E-Sport ins Leben gerufen», sagt Livia Waldesbühl aus dem Marketingteam von ewz; sie hat das Turnier zusammen mit den E-Sport-Profis von eStudios auf die Beine gestellt. ewz wolle E-Sport für alle zugänglicher machen. «Zur Zielgruppe gehören die Millennials zwischen 20 und 30 Jahren», sagt sie, im Zentrum der Botschaft stehe das ewz-Glasfasernetz. Vor allem Games, die mit Spielkonsolen oder am PC gespielt werden, profitieren von einer schnellen Internetverbindung. Im E-Sport können Millisekunden über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Lesen Sie dazu auch: Die «Oper für alle» fand nicht exakt dort statt, wo sie stattfand – dank Glasfasertechnologie
Für «Brawl Stars» gilt dies indessen nicht, denn das Spiel wird ausschliesslich auf Smartphones übers Mobilfunknetz oder über WiFi gespielt, wo die Übertragungsraten derzeit noch nicht die maximalen Geschwindigkeiten erreichen.
Dennoch mache ein Glasfasernetz auch für Games Sinn, die nicht direkt vom Gigabit-Speed profitieren, erläutert Lukas Christen von eStudios. «Das Teilen von Game-Sequenzen wird immer wichtiger», sagt er, während er im Übertragungswagen das Geschehen am Turnier überwacht. Wegen der schnellen Upload-Raten sei ein Glasfaseranschluss essenziell fürs Streamen von Videos.
Natürlich sei auch der mit unzähligen Bildschirmen und High-End-Internettechnologie vollbepackte Übertragungswagen ans ewz-Glasfasernetz angeschlossen. Von hier aus werden die «Brawl Stars»-Matches via E-Sport-Streamingdienst Twitch.tv auf die Bildschirme der Zuschauerinnen und Zuschauer übertragen.
«Für uns war das Turnier ein voller Erfolg», sagt Livia Waldesbühl am Ende des Finals. Über hundert Teams mit insgesamt rund 350 Spielenden hätten am Wettkampf teilgenommen. Bei ewz bestehe ein grosses Interesse, sich auch weiterhin im E-Sport zu engagieren. Livia kann sich zum Beispiel vorstellen, dass ewz zusammen mit eStudios ein eigenes Profi-Team auf die Beine stellt.
«ewz ist zwar nicht die erste Firma, die beim E-Sport mitmischt», sagt Lukas Christen. Dennoch nehme das Unternehmen eine Vorreiterrolle ein, weil es gross denke und die ganze E-Sport-Community vom Anfänger bis zum Profi unterstütze.
Das Game «Brawl Stars» wurde auch deswegen gewählt, weil es für alle zugänglich und in der Schweiz sehr beliebt ist – E-Sport für alle eben. In Zukunft könnten E-Sport-Games wie «Rocket League» oder «Roller Champions» für ewz zum Thema werden.
Und wie sieht die Zukunft für Florian Quranolli aus? «Ich hoffe auf einen festen Platz beim BroSports-Team», sagte er. Er sei ja nur für dieses eine Turnier beim Team gewesen. «Ich kann mir aber gut vorstellen, nach der Schule selbst zum Profi-E-Sportler zu werden», sagt er, lächelt schüchtern und guckt immer noch etwas verwundert auf den grossen Siegercheck, auf dem die Zahl 3’500 steht.
Sie wohnen in der Stadt Zürich möchten einen ultraschnellen Glasfaseranschluss via ewz.zürinet? Wir zeigen Ihnen, wie Sie mittels Try&Buy einfach und günstig die beste Option finden.
Erfahren Sie gerne mehr über die Sponsoring-Engagements von ewz, die sich immer nach den beiden Unternehmenswerten «visionär» und «nachhaltig» richten.