Leuchtstoffröhren durch LED ersetzen – So gelingt der Wechsel
Alles zum Thema Leuchtstoffröhren durch LED ersetzen
- Das Wichtigste in Kürze
- Welche Leuchtstoffröhren gibt es
- Leuchtstoffröhren durch LED ersetzen (3 Möglichkeiten)
- Alle Fakten zum Leuchtstoffröhren-Verbot in der Schweiz
- Was sind Leuchtstoffröhren und wie funktionieren sie?
- Lebensdauer von Leuchtstoffröhren
- Stromverbrauch von Leuchtstoffröhren
- Wie und wo Leuchtstoffröhren entsorgen?
- Häufig gestellte Fragen zum Thema
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 2023 dürfen Leuchtstoff-Röhren und Kompaktleuchtstofflampen nicht mehr in die Schweiz importiert, aber noch abverkauft werden. Man spricht auch von Ökodesign Richtlinie oder Ausphasung von Leuchtmitteln oder schlicht vom Leuchtstoffröhren-Verbot.
- Leuchtstoffröhren lassen sich durch entsprechende LED-Röhren ersetzen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.
- Der Stromverbrauch von LED-Röhren ist etwa halb so hoch wie bei konventionellen Leuchtstoffröhren. Gleichzeitig halten LEDs drei- bis viermal länger.
- Defekte oder ausgediente Leuchtstoffröhren gehören in den Sonderabfall. Sie können sie in Geschäften mit gleichem Verkaufsangebot abgeben oder bei einer öffentlichen Sammelstelle kostenlos entsorgen.
Welche Leuchtstoffröhren gibt es?
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Grössen von Leuchtstoffröhren. Der Durchmesser der Röhren kommt in den zwei Varianten T5 (16 mm) und T8 (26 mm) vor.
Leuchtstoffröhren, fälschlicherweise auch Neonröhren genannt, gibt es in unterschiedlichsten Längen und Lichtfarben. Seit 2023 dürfen Leuchtstoff-Röhren nicht mehr in die Schweiz importiert werden. Mehr dazu im Abschnitt über das Leuchtstoffröhren-Verbot.
Leuchtstoffröhren durch LED ersetzen
Egal ob Leuchtstoffröhren für Badspiegel, Deckenlampen, in der Garage oder Leuchtstoffröhren fürs Aquarium: Inzwischen lassen sich die meisten Leuchtstoffröhren durch entsprechende LED-Röhren ersetzen.
Möglichkeit 1: Leuchtstoffröhre durch LED-Röhre ersetzen
Bevor Sie die Leuchtstoffröhre ersetzen, prüfen Sie, welche Fassung, welche Leistung und Länge und welche Lichtfarbe die Leuchtstoffröhre hat. Wenn Sie unsicher sind, nehmen Sie die alte Röhre mit ins Fachgeschäft und lassen Sie sich beraten.
Wichtig zu wissen: Leuchtstoffröhren funktionieren ausschliesslich mit einem Vorschaltgerät, mit oder ohne sogenannten Starter. Um den richtigen LED-Röhrentyp als Ersatz für Leuchtstoffröhren zu wählen, müssen Sie wissen, ob ein konventionelles oder elektronisches Vorschaltgerät in der Leuchte verbaut ist.
Konventionelle Vorschaltgeräte (KVG) benötigen einen Starter für den Betrieb. Dieser ist gut erkennbar am kleinen Zylinder, der an einem Ende der Lampenarmatur eingebaut ist. Diese können einfach durch den mitgelieferten Starter der LED-Röhre (LED-Leuchtstoffröhre) ausgetauscht werden.
Gut zu wissen: Flackert ihre Leuchtstoffröhre beim Einschalten? Dann ist ein KVG verbaut. Elektronische Vorschaltgeräte (EVG) benötigen keinen Starter. Hersteller führen sogenannte Kompatibilitätslisten. Mithilfe dieser Listen finden Sie oder die Fachperson im Verkauf die passende LED-Röhre.
Benötigen LED-Röhren einen Starter?
Beim «Starter» für LED-Röhren als Ersatz für Leuchtstoffröhren handelt es sich nur um einen Blindstarter. Dieser stellt eine Brücke dar, die den Stromfluss für die LED-Röhre sicherstellt.
Anleitung Starter für Leuchtstoffröhren wechseln
- Mit dem Lichtschalter die Leuchte ausschalten.
- Unterbrechen Sie die Stromzuführung der Leuchte, indem Sie die Sicherung entfernen resp. ausschalten.
- Lassen Sie die Leuchtstoffröhre kurz abkühlen.
- Entfernen Sie die Leuchtstoffröhre, damit Sie an den Starter kommen.
- Jetzt können Sie den Starter aus der Fassung drehen und den Blindstarter einsetzen.
- Setzen Sie die entsprechende LED-Röhre ein.
- Nun können Sie die Sicherung wieder einsetzen resp. einschalten und die Leuchte wieder mit dem Lichtschalter bedienen.
Möglichkeit 2: Leuchte oder Leuchtsysteme komplett ersetzen
Bei dieser Variante ersetzen Sie die ganze Leuchte durch eine LED-Leuchte. Dies muss in der Regel eine Fachperson machen. Gerade wenn die Qualität der Beleuchtung insgesamt verbessert werden soll, lohnt sich eine ganzheitliche Lösung mit LED-Beleuchtung.
Dies kann beispielsweise in Treppenhäusern, Tiefgaragen, Büroräumen oder Werkstätten nicht nur die Beleuchtungsqualität erheblich verbessern, sondern spart auf lange Sicht Strom- wie auch Unterhaltskosten. Letzteres weil LEDs eine Lebensdauer von bis zu 50’000 Stunden haben, bevor sie ersetzt werden müssen.
Um bei der Entscheidung zu unterstützen, ob sich eine Umrüstung lohnt, bietet ewz eine umfassende Energieberatung an. Für Unternehmen im Versorgungsgebiet von ewz ist die Erstberatung kostenlos. Bei grösseren Umrüstungen sollte für die Umsetzung ein Fachplaner oder Leuchten-Lieferanten beigezogen werden.
Möglichkeit 3: Leuchte von Leuchtstoffröhre auf LED umbauen
Gerade bei teuren Leuchten oder speziellen Lichtsystemen in Büros, öffentlichen Räumen oder Werkstätten kann sich der Umbau der Leuchten bzw. Lichtsysteme lohnen. Dabei werden die entsprechenden Komponenten im Innern der Leuchten umgebaut, während das Gehäuse und der Rest der Leuchten weiterverwendet wird.
Diese Arbeit muss eine Elektrofachperson durchführen. Lassen Sie sich am besten vorgängig beraten. Wichtig: Der Garantieanspruch der Leuchte entfällt bei einem Eingriff. Lassen Sie die Leuchte nach dem Umbau auch auf elektrische und mechanische Sicherheit prüfen.
Handelt es sich beispielsweise um eine einzelne Stehlampe, können Sie auch die Hilfe in einem Repair Café in Anspruch nehmen. Weitere hilfreiche Informationen zum Ersatz für Leuchtstoffröhren mit LED finden Sie auch hier seitens Kanton Zürich.
Leuchtstoffröhren Verbot in der Schweiz
Leuchtstoffröhren, im Volksmund fälschlicherweise auch Neonröhren genannt, dürfen in der Schweiz und der EU zwar nicht mehr importiert werden. Geschäfte dürfen ihre Bestände an Leuchtstoffröhren jedoch noch bis auf weiteres abverkaufen. Wer in der Küche, im Bad oder Keller noch eine Leuchtstoffröhre im Einsatz hat, darf diese getrost weiterbetreiben, solange sie noch funktioniert.
Wann wurden Leuchtstoffröhren verboten in der Schweiz?
Im Jahr 2023 hat die Schweiz Leuchtstoff-Röhren und -Lampen schrittweise verboten. Sie folgt damit dem EU-Verbot. Zum einen entsprechen die Leuchtmittel nicht mehr den Anforderungen für Energieeffizienz. Zum anderen enthalten Leuchtstoffröhren giftigen Quecksilberdampf.
Welche Leuchtstoffröhren und -Lampen sind in der Schweiz verboten?
Für folgende Leuchtstoff-Röhren und Kompaktleuchtstofflampen gilt seit 2023 ein Importverbot. Wie lange noch einzelne Leuchtmittel verkauft werden dürfen, hängt von der Art der Lampe ab (vgl. Angabe in Klammern).
- Kompaktleuchtstofflampen (Unbeschränkt)
- Ringförmige Leuchtstofflampen (Unbeschränkt)
- Lineare Leuchtstofflampen T5 (Unbeschränkt)
- Lineare Leuchtstofflampen T8 (bis 31.08.2025)
Details finden sich auf der Website der Schweizer Licht Gesellschaft SLG
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Was sind Leuchtstoffröhren und wie funktionieren sie?
In Leuchtstoffröhren werden Quecksilberatome mithilfe von Elektronen zum Leuchten gebracht. Da Quecksilber aber grösstenteils UV-Licht ausstrahlt, sind Leuchtstoffröhren im Innern des Glasrohres mit einem speziellen Leuchtstoff beschichtet. Dieser wandelt das UV-Licht in sichtbares weisses Licht um.
Leuchtstoffröhren Lebensdauer
Im Schnitt haben Leuchtstoffröhren eine Nutzlebensdauer von 6’000 bis 25‘000 Stunden. Jedoch nimmt die Lichtintensität schleichend über die Lebensdauer ab. Häufiges Ein- und Ausschalten der Lampe verkürzt zudem die Lebensdauer der Leuchtstoffröhren.
Lebensdauer LED-Leuchtstoffröhren
Tatsächlich kommen LED-Röhren auf satte 30‘000 bis 50‘000 Stunden Nutzlebenddauer. Die Lebensdauer ist also wesentlich länger als bei einer Leuchtstoffröhre. Zudem sind LED-Röhren unempfindlich was das Ein- und Ausschalten anbelangt und die Lichtintensität bleibt praktisch konstant.
Leuchtstoffröhren Stromverbrauch
Dank dem Ersatz von Leuchtstoffröhren durch LED-Leuchten sparen Sie 50 bis 60 Prozent des Energieverbrauchs der Lampe. Zwar sind Leuchtstoffröhren wesentlich energieeffizienter als Glüh- und Halogenlampen, aber an die Effizienz von LED-Röhren kommen sie nicht heran. Die Effizienz, im Fall der Lampen bezieht sie sich auf die Lichtausbeute, welche in Lumen pro Watt angegeben wird. Diese liegt bei Leuchtstoffröhren zwischen 45 und 100 lm/W. Bei LEDs hingegen zwischen 90 und 150 lm/W.
Ein Beispiel: Eine 60 cm lange Leuchtstoffröhre hat eine Leistung von rund 18 Watt. Mit dem Ersatz durch eine LED-Röhre wird lediglich eine Leistung von 7 Watt benötigt. Aufs Jahr gerechnet macht sich der Wechsel von Leuchtstoffröhren auf LED durchaus in der Stromrechnung bemerkbar.
Sind Leuchtstoffröhren giftig oder gesundheitsschädlich?
Leuchtstoffröhren enthalten eine geringe Menge an Quecksilber, dass für die Lichterzeugung notwendig ist. Das Quecksilber ist in einem geschlossenen Glasrohr und kann nicht entweichen. Deshalb sind Leuchtstoffröhren nicht giftig oder gesundheitsschädlich.
Sollte mal eine Leuchtstoffröhre zerbrechen, besteht in aller Regel keine Gesundheitsgefahr. Die enthaltene Menge an Quecksilber ist sehr klein und ein direkter Körperkontakt damit erfolgt normalerweise nicht.
TIPP: Beachten Sie im Falle einer zerbrochenen LED-Lampe für die Reinigung folgende Punkte:
- Lüften Sie für 15 Minuten den Raum und verlassen Sie diesen während dieser Zeit.
- Ziehen Sie Einweghandschuhe an, um Schnittverletzungen und Hautkontakt zu vermeiden.
- Sammeln Sie kleine Splitter und den Leuchtstoff als Pulver mit feuchten Papiertüchern oder Klebeband auf.
- Sammeln Sie alle Lampenreste, Splitter und das Pulver in einem Luftdichten Behältnis und entsorgen Sie dieses bei einer entsprechenden Sammelstelle.
- Verwenden Sie den Staubsauber erst nach der Grobreinigung und säubern Sie danach die Bodendüse mit feuchten Papiertüchern. Entsorgen Sie den Staubsaugerbeutel und Feinstaubfilter im Restabfall ausserhalb geschlossener Räume. Gleiches gilt für Reinigungsutensilien und Einweghandschule. Textilien können Sie in der Waschmaschine waschen.
- Lüften Sie den Raum nach der Reinigung nochmals gut durch und waschen Sie Ihre Hände gründlich.
Leuchtstoffröhren entsorgen
Wie werden Leuchtstoffröhren entsorgt? Und wo?
Sie können kaputte oder defekte Leuchtstoffröhren in den dafür vorgesehen Sammelstellen und Recyclinghöfen entsorgen. Eine Karte mit allen Entsorgungsstandorten der Schweiz finden Sie auf der Recycling-Map.
Auch Verkaufsstellen, sofern diese ebenfalls solche Lampen verkaufen, nehmen alte Leuchtstoffröhren entgegen. Sie können Leuchtstoffröhren deshalb auch beispielseiwe bei Coop, Migros oder in Baumärkten entsorgen, Um auf Nummer sicherzugehen, lohnt sich ein Blick auf die Recycling-Map, denn die Verkaufsstellen mit Rücknahmeangebot sind dort ebenfalls aufgelistet.
Was kostet es, Leuchtstoffröhren zu entsorgen?
Leuchtstoffröhren entsorgen kostet in der Schweiz nichts. Dies ist möglich dank der vorgezogenen Recyclinggebühr, welche Sie beim Kauf von Elektro- und Elektronikgeräten bezahlen.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema Elektrogeräte und Elektroschrott entsorgen.
Häufig gestellte Fragen
Ja, Leuchtstoffröhren dürfen noch verkauft werden. T5 Leuchtstoffröhren dürfen unbeschränkt noch abverkauft werden. T8 Leuchtstoffröhren dürfen noch bis 31.08.2025 verkauft werden. Beide dürfen aber seit 24.08.2023 nicht mehr in die Schweiz oder die EU importiert werden. Zu Hause dürfen sämtliche Leuchtstoff-Röhren noch weiter genutzt werden, bis sie ausgedient haben.
Leuchtstoffröhren haben eine Nutzlebensdauer von 6’000 bis 25‘000 Stunden. Häufiges Ein- und Ausschalten kann die Lebensdauer jedoch verkürzen. Ist eine Leuchtstoffröhre an den Enden stark geschwärzt, sollte die Röhre bald ausgetauscht werden. Funktionstüchtige Leuchtstoffröhren müssen trotz des Import-Verbots nicht vorzeitig durch LED-Röhren ausgetauscht werden.
Sämtliche Leuchtstoffröhren dürfen noch genutzt werden. Aber seit 2023 dürfen Leuchtstoffröhren und Kompaktleuchtstofflampen nicht mehr in die Schweiz importiert werden. Restbestände dürfen noch abverkauft werden. Man spricht in diesem Kontext auch von Ökodesign Richtlinie oder Ausphasung von Leuchtmitteln.
Leuchtstoffröhren enthalten eine kleine Menge an Quecksilber und sind innen mit einem Leuchtstoff beschichtet, der das UV-Licht des Quecksilbers in sichtbares Licht umwandelt. Daher kommt der Name Leuchtstoffröhre. Sie werden jedoch auch oft als Neonröhren bezeichnet, was unzutreffend ist. Neonröhren enthalten das Edelgas Neon und leuchten rot-orange. Deshalb wurden sie früher oft für Leuchtwerbungen verwendet. Heutzutage lässt sich dies jedoch viel energieeffizienter mit LED bewerkstelligen.