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Nachhaltig leben

Wer nachhaltig leben und damit Klima und Umwelt schützen möchte, steht nicht selten mit einer langen Liste von Fragen da: Wo anfangen? Was hilft dem Klima am meisten? Wie schütze ich die Biodiversität am besten?

Hier erfahren Sie, welche Handlungen in unserem Alltag den grössten positiven Impact auf das Klima und die Umwelt haben, und erhalten die wichtigsten Tipps für alle Bereiche des nachhaltigen Lebens.

Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung, Biodiversitätsverlust und Wasserknappheit gehören zu den drängendsten globalen Problemen. Deshalb möchten immer mehr Menschen nachhaltig leben. Damit Sie Ihren Alltag ökologischer und klimafreundlicher gestalten können und dies auch langfristig schaffen, ist es wichtig, einen Schritt nach dem anderen zu machen und erst mal mit dem anzufangen, was Ihnen leichter fällt. Die eigenen nachhaltigen Ziele lassen sich auch besser erreichen, wenn man sich diese gemeinsam mit Freund*innen oder der Familie vornimmt.

Was bedeutet Nachhaltigkeit? 

Die Definition einfach erklärt

Nachhaltigkeit lässt sich als Handlungsprinzip beschreiben, bei dem unser Handeln und unser Konsum die Ressourcen so verbraucht und nutzt, dass diese künftigen Generationen im gleichen Masse zur Verfügung stehen. 

Ein berühmtes Beispiel ist die Waldwirtschaft: Wird einem Wald pro Jahr nur so viel Holz entnommen, wie in der gleichen Zeit nachwächst, spricht man von nachhaltiger Forstwirtschaft, wobei es natürlich auch eine zentrale Rolle spielt, welche Bäume gefällt werden. Der Begriff Nachhaltigkeit stammt tatsächlich ursprünglich aus der Waldwirtschaft und wurde von Hans Carl von Carlowitz (1645–1714) etabliert.  Ende des 20. Jahrhundert wurde der Begriff weiterentwickelt, wobei es aber keine allgemeingültige wissenschaftliche Definition für Nachhaltigkeit gibt.

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Nachhaltig leben mit den drei grossen Hebeln

Verkehr, Wohnen und Ernährung

In der Schweiz tragen Verkehr, Wohnen und Ernährung mit Abstand am meisten zu den Treibhausgas-Emissionen und zur Umweltbelastung bei. Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) geht ein Viertel der Schweizer Treibhausgas-Emissionen auf das Konto des Verkehrs und je 20 Prozent gehen auf das Konto von Wohnen und von Ernährung.

Etwas anders sieht es bei der Umweltbelastung aus: Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat errechnet, dass je 25% der Umweltbelastung durch die Bereiche Wohnen und Ernährung sowie rund l4% durch die Mobilität verursacht werden. Bereits mit kleinen Veränderungen in diesen drei Bereichen lässt sich der ökologische Fussabdruck genauso wie der CO2-Fussabdruck verringern.

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Ein junger Mann steht unter der Dusche um Wasser zu sparen.
Mit dem Zeigefinger wird die optimale Kühlschranktemperatur eingestellt, die aktuell sechs Grad beträgt.

Die wichtigsten Tipps für das nachhaltige Wohnen und den nachhaltigen Haushalt

  • Heizen macht rund zwei Drittel des Energieverbrauchs im Haus aus. Wer keine Möglichkeit hat, eine umweltfreundliche Heizung einzubauen, erreicht sehr viel, wenn er die Raumtemperatur um ein oder zwei Grad senkt. Alle wichtigen Tipps zum Thema richtig heizen.
  • An zweiter Stelle steht der Warmwasserverbrauch, der rund 15% des Energieverbrauchs im Haushalt ausmacht. Hier lässt sich ebenfalls viel Energie und Wasser sparen. Hier geht’s zu den einfachen Tipps, wie sich im eigenen Alltag viel Wasser sparen lässt. 
  • Kochen und Backen ist für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil des Alltags und oftmals ein schönes Hobby. Entsprechend verbrauchen wir beim Kochen inklusive Geschirrspülen knapp fünf Prozent des Stroms im Haushalt. Hier lässt sich mit dem richtigen Wissen und ein paar Tricks viel Strom sparen. Die wichtigsten haben wir hier zusammengefasst.
  • Der Kühlschrank läuft rund um die Uhr und macht unsere Lebensmittel länger haltbar. Mit der optimalen Kühlschranktemperatur lässt sich viel Strom sparen und mit dem richtigen Einräumen auch Food Waste besser vermeiden.

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Tipps zum Thema Energie

Für nahezu alles, was wir in unserem Alltag tun, nutzen und brauchen wir Energie. Spätestens die Energiekrise und damit die Unklarheiten zur Versorgungssicherheit in den Wintermonaten haben unser Bewusstsein für dieses wichtige Thema geschärft. Beim Energieverbrauch oder eben -konsum besteht grundsätzlich viel Potenzial für mehr Nachhaltigkeit in den verschiedensten Bereichen des täglichen Lebens.

  • Alle Tipps und Infos rund um das Thema Energiesparen auf einen Blick. 
  • Energieeffizienz ist ein wichtiger Bestandteil der Energiestrategie 2050 und der Energiewende. Was Energieeffizienz genau bedeutet, wie Sie zu effizienten Geräten kommen und weitere Tipps finden Sie hier. 
  • Erneuerbare Energien sind nicht nur in Sachen Versorgungssicherheit und im Kampf gegen die Energiekrise wichtig, sondern sind auch zentraler Bestandteil der Energiewende. Alles Wissenswerte über regenerative Energien finden Sie in unserer Rubrik.

Die wichtigsten Tipps für die nachhaltige Mobilität und das nachhaltige Reisen

Benzin- und Dieselautos sind für einen Grossteil des CO2-Ausstosses in der Schweiz verantwortlich. Wer auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad setzt oder kurze Strecken zu Fuss zurücklegt, reduziert seine CO2-Emissionen enorm.

Auch die E-Mobilität spielt in unserem Alltag eine immer wichtigere Rolle und hat inzwischen ihren festen Platz. Beim Individualverkehr schneiden E-Autos bei der CO2-Bilanz von allen Antriebsarten am besten ab, wie unter anderem eine Studie des Paul-Scherrer-Instituts oder auch unsere Kolumne zeigt. Wer beispielsweise wegen des Arbeitsplatzes auf ein Auto angewiesen ist, kann auf ein sparsames Elektroauto setzen oder je nach Distanz auf ein E-Bike.

Ferien im eigenen Land sind ebenfalls eine nachhaltige Alternative zu All-Inclusive-Ferien an einem weit entfernten Strand. Ein paar Ideen für Reiseziele in der Schweiz.

Kühlschrank Temperatur einstellen

Die wichtigsten Tipps für eine nachhaltige Ernährung

Flexitarisch lautet das Zauberwort für eine nachhaltige Ernährung – sprich: Wer weniger tierische Produkte konsumiert und vermehrt auf pflanzliche Alternativen setzt, schont die natürlichen Ressourcen. Pflanzliche Lebensmittel verursachen bei der Produktion weniger Treibhausgase, beanspruchen weniger Fläche und verbrauchen weniger Wasser. Darüber hinaus hilft die flexitarische Ernährungsweise auch der Biodiversität und entschärft die Nahrungsmittelkonkurrenz.

Wer bewusst regional und saisonal einkauft, bringt zwar ebenfalls mehr Nachhaltigkeit auf seinen Esstisch und sorgt für eine lokale Wertschöpfung. Doch in Sachen Impact für Klima und Umwelt werden Regionalität und Saisonalität häufig überschätzt. Wer beispielsweise zu Fuss oder mit dem Velo einkauft statt mit dem Auto, erreicht für Klima und Umwelt deutlich mehr, wie Berechnungen des Ökobilanzierungsunternehmens ESU-services zeigen. Aber natürlich schliesst das eine das andere nicht aus.

Bio-Produkte brauchen beim Anbau mehr Platz, weil die Erträge pro Fläche niedriger sind. Sie sind aber sehr wohl nachhaltig. Denn die Böden sind gesünder und widerstandsfähiger gegen Wetterextreme.

Mit anderen Worten: Der ökologisch beackerte Boden ist besser gewappnet für den Klimawandel. Umweltfreundlich ist die ökologische Landwirtschaft auch deshalb, weil sie die Artenvielfalt besser schützt, da praktisch keine Pestizide und keine synthetischen Düngemittel eingesetzt werden. Indirekt wird dadurch auch viel Energie gespart. Bio-Lebensmittel tragen also durchaus zu einem nachhaltigen Lebensstil bei.

Das Modell der «Drei Säulen der Nachhaltigkeit»

In den 1990er-Jahren entstand das Modell der «Drei Säulen der Nachhaltigkeit» – oft auch einfach «Drei-Säulen-Prinzip» genannt. Das Modell geht davon aus, dass eine nachhaltige Entwicklung nur möglich ist, wenn umweltrelevante, wirtschaftliche und soziale Ziele gleichermassen berücksichtigt und erreicht werden.

Die drei Prinzipien oder Säulen lauten demnach: 

  • Ökologie: Die natürlichen Ressourcen werden geschont. Die Umwelt wird nur in dem Masse beansprucht, dass sie sich innert nützlicher Frist regenerieren kann. Das gilt auch für das Klima – es sollen nur so viel Treibhausgase ausgestossen werden, wie das Ökosystem aufnehmen und wieder abbauen kann. 
  • Soziales: Gerechtigkeit, Sicherheit, faire Entlöhnung, Bildung und berufliche Weiterentwicklung sollen für alle Menschen gelten bzw. möglich sein. 
  • Ökonomie: Eine Wirtschaft gilt als nachhaltig, wenn sie dauerhaft Bestand hat und demnach nicht über ihre Verhältnisse agiert.

Diese drei Säulen sind gleich gewichtet und bedingen sich gegenseitig.

Häufig gestellte Fragen

Warum soll man nachhaltig leben?

Unser ökologischer Fussabdruck in der Schweiz ist dreimal so gross wie der, den unser Planet ausgleichen kann. Auch unser Treibhausgas-Ausstoss müsste eigentlich so rasch wie möglich hinunter auf null, doch derzeit verursacht jede und jeder von uns 13 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Daher ist es so wichtig, dass wir unser tägliches Handeln und unseren Konsum so reduzieren und verändern, dass wir nicht mehr Ressourcen verbrauchen und nicht mehr Treibhausgase verursachen, als unser Planet erneuern bzw. ausgleichen kann.

Wie kann man nachhaltig leben?

Kurzzusammenfassung: Bewusst und weniger konsumieren, dafür mehr reparieren, tauschen oder ausleihen, Energie sparen, den öV und das Velo nutzen, auf eine hauptsächlich pflanzliche Ernährung setzen, Food Waste vermeiden.

Was ist Nachhaltigkeit im Alltag?

Nachhaltigkeit im Alltag betrifft all jene Aspekte unseres Lebens, die uns täglich begegnen. Dazu gehören beispielsweise Ernährung, Mobilität, Wohnen und Arbeiten. In all diesen Bereichen können wir uns täglich dafür entscheiden, nachhaltiger zu agieren.