Smart City
Zürich hat diesbezüglich Vorbildcharakter, denn die Limmatstadt belegt im internationalen «Smart City Index» den ersten Platz. Hier lesen Sie, was eine smarte Stadt ausmacht und wie sie funktioniert.
Smart-City-Definition – das Konzept einfach erklärt
Die Smart City oder intelligente Stadt bietet ihrer Gesellschaft eine möglichst hohe Lebensqualität bei minimalem Ressourcenverbrauch – ganz ähnlich wie die 2000-Watt-Gesellschaft. Helfen sollen dabei insbesondere die Digitalisierung und die Verknüpfung von digitalen Informations- und Kommunikationssystemen. Ähnlich, wie sich Smartphones und Computer vernetzen, sollen sich beispielsweise auch Autos mit Strassen, Ladestationen oder dem Stromnetz verbinden.
Smart Cities zeichnen sich dadurch aus, dass sie mithilfe innovativer Technologien und ganzheitlicher Entwicklungskonzepte das Leben in den Städten, Gemeinden bis hin zu Arealen effizienter, ökologischer, sozialer und technologisch fortschrittlicher machen.
Weitere wichtige Merkmale einer Smart City sind die Vernetzung, der Informationsaustausch und die vertiefte Zusammenarbeit mit verschiedensten Stakeholdern (Private, Unternehmen, Hochschulen, öffentliche Hand …), so dass die Potenziale genutzt und Smart-City-Vorhaben rascher skaliert werden können. Der Begriff kam in den 2000er Jahren auf und fasst technologiebasierte Entwicklungen und Innovationen in urbanen Räumen zusammen. Dabei umfasst die Entwicklung einer smarten Stadt sechs Bereiche.
Die sechs Bereiche der Smart City
Mobilität: Die Smart Mobility definiert klima- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte in Städten und Gemeinden. Beispielsweise beinhalten sie ein intelligentes Ladenetz für die E-Mobilität bis hin zur Anwendung des bidirektionalen Ladens mit E-Autos.
Sharing-Angebote, mit denen sich via App E-Bikes, Fahrräder oder E-Scooter ausleihen lassen, fördern den autofreien Nahverkehr. Intelligente digitale Verkehrsleitsysteme optimieren den Verkehrsfluss.
Gesellschaft: Der Bereich Smart People umfasst Massnahmen, Entscheidungs- und Planungsprozesse, welche transparent und partizipativ gestaltet werden. Ein Beispiel hierfür ist die Smart City Reykjavik, wo die Partizipation und Teilhabe der Bevölkerung gefordert und gefördert wird. Darüber hinaus beinhaltet der Bereich auch die Förderung der Chancengleichheit, behindertengerechten Infrastruktur oder des sozialen Zusammenhalts.
Wirtschaft: Smart Economy steht für das Innovationspotenzial von städtischen Regionen, die auch Sharing- und Kreislaufwirtschaftsmodelle fördern. Die smarte Stadt vernetzt Akteure und fördert neue Arbeitsmöglichkeiten, beispielsweise in Form von Co-Working-Spaces oder Innovation-Hubs, und schafft wirtschaftlich attraktive Rahmenbedingungen.
Energie und Umwelt: Smart Environment umfasst unter anderem die Bereiche Energie, Treibhausgase, Abfallsystem oder Wassernutzung. Eine Smart City nutzt erneuerbare Energien und setzt dabei auf Energieeffizienz von Gebäuden und anderer Infrastruktur. Im Bereich Wärme- und Kälteversorgung werden Synergien genutzt.
Die Entwicklung hin zu einer Schwammstadt, welche mithilfe von mehr Grünflächen Wasser besser speichern kann, ermöglicht einen nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen. Überall in diesen Themenfeldern spielt die Digitalisierung und intelligente Verknüpfung der Systeme eine zentrale Rolle.
Verwaltung: Smart Governance hat zum Ziel, die Kommunikation und die Prozesse innerhalb der Verwaltung, aber auch ausserhalb mit den Bürger*innen zu verbessern, beispielsweise mithilfe von Open Data, also offen zugänglichen Daten, wie sie etwa die Stadt Zürich zur Verfügung stellt.
Dank des digitalen Angebots sollen die Einwohner*innen besser in die Stadtentwicklung einbezogen werden.
Wohnen: Smart Living umfasst den individuellen Lebensraum. Das Zuhause wird zum Smart Home, zum intelligenten Zuhause, das den Energieverbrauch optimiert, beispielsweise mithilfe eines Smart Meters.
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Smart Cities in der Schweiz
Zahlreiche Schweizer Städte entwickeln sich zu einer nachhaltigen Stadt und setzen dabei auf das Konzept der Smart City. Auf der Website des Smart City Hub finden sich Informationen unter anderem zur Smart City Winterthur, zum Smart City Lab Basel oder zu den Städten Luzern, Bern, St. Gallen, Zug oder natürlich Zürich.
EnergieSchweiz, das Programm für Städte, Gemeinden, Areale und Regionen, fördert smarte Städte und Gemeinden finanziell und steht beratend zur Seite. Im Wirtschaftsverband SmartCity Alliance haben sich verschiedene Unternehmen formiert, welche für die nachhaltige Entwicklung des Lebensraumes in städtischen und regionalen Gebieten im digitalen Zeitalter einsetzen.
WEITERE ARTIKEL ZUM THEMA
Smart City Zürich
2023 belegt die Stadt Zürich den ersten Platz des internationalen «Smart City Index». Die Limmatstadt ist aktuell die smarteste der Welt und schlägt als Smart City sogar Oslo, Canberra oder Kopenhagen. Auch weitere Schweizer Städte belegen im internationalen Ranking Toppositionen. So liegt Lausanne auf Platz fünf und Genf auf Platz neun.
Bereits 2018 hat Zürich die Strategie Smart City Zürich lanciert. Sie hilft, künftige Anforderungen der Bevölkerung zu bündeln, Innovationen zu fördern und Zürich als Smart City zu positionieren, wie es in der Strategie heisst. Lesen Sie auch hier, wie Unternehmen dazu beitragen, Zürich zur smartesten Stadt der Welt zu machen.
Hier geht’s zum eCityplan der Smart City Zürich
Die drei Ziele der Smart City Zürich
Die drei Ziele spiegeln sich auch in den folgenden Projekten wider. Dabei stehen digitale Technologien im Vordergrund.
Züri wie neu: Die digitale Plattform «Züri wie neu» ermöglicht es den Einwohnerinnen und Einwohnern, Schäden oder Mängel an der Infrastruktur der Stadt zu melden. Die Meldungen werden schnellstmöglich an die zuständigen Stellen weitergeleitet und die Nutzerinnen und Nutzer erfahren teils sogar, bis wann der Schaden behoben wird.
LoRaWAN für das Internet der Dinge: ewz und die Abteilung Organisation und Informatik der Stadt Zürich betreiben gemeinsam das stadtweite Long Range Wide Area Network, kurz LoRaWAN. Im Grunde handelt es sich um ein energieeffizientes Funknetz, das sich insbesondere für die Vernetzung von Sensoren auf dem Stadtgebiet eignet. Dadurch wird das Internet der Dinge erst möglich. Beispiel für die konkrete Nutzung ist etwa das Smart Parking. Sensoren auf den einzelnen Parkfeldern melden, ob ein Platz besetzt oder frei ist. Autofahrerinnen und Autofahrer finden die freien Plätze direkt in der zugehörigen Parking App.
Energieverbund Altstetten/Höngg: In naher Zukunft sollen 30’000 Haushalte nachhaltig beheizt und gekühlt werden. Als Energiequelle dienen das gereinigte Abwasser aus dem Klärwerk Werdhölzli und die Abwärme aus der Klärschlammverwertung. Auch die neue Spielstätte der ZSC Lions, die Swiss Life Arena, wird in den Energieverbund Altstetten/Höngg integriert. ewz plant, baut und betreibt dieses Projekt. Intelligente Strassenbeleuchtung: Smarte Lampen mit Bewegungssensoren leuchten nur dann, wenn tatsächlich jemand die Strasse entlanggeht oder -fährt, und sparen dadurch viel Strom. ewz hat solche intelligenten Strassenlampen beispielsweise auf einem Streckenabschnitt der Furttalstrasse installiert. Auch zahlreiche VBZ-Haltestellen haben Bewegungssensoren, damit die LED-Lampen nur dann leuchten, wenn jemand
Häufig gestellte Fragen
Was ist eine Smart City, einfach erklärt?
Bei der «Smart City» handelt es sich um einen Sammelbegriff für verschiedene Konzepte, die Städte und urbane Räume mithilfe moderner Technologien und Einbezug der Bevölkerung nachhaltiger, effizienter und lebenswerter machen.
Wann ist eine Stadt eine Smart City?
Eine Stadt ist dann eine Smart City, wenn sie digitale Technologien gezielt nutzt, um die Infrastruktur und das städtische Leben inklusiver, umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten.
Was braucht man für eine Smart City?
Für eine Smart City braucht es moderne Technologien, welche die Stadt vernetzen und intelligent machen. Dazu gehört beispielsweise das Internet der Dinge, das Elektroautos mit dem Ladenetz verbindet oder Gebäude mit der Energiequelle. Dazu gehören auch digitale Programme, die durch maschinelles Lernen beispielsweise Verkehrsleitsysteme verbessern.
Wie sind Smart Cities aufgebaut?
In smarten Städten werden Technologien aus verschiedenen Bereichen wie Mobilität, Energie, Kommunikation, Stadtplanung, Gesundheit oder Ökologie miteinander vernetzt mit dem Ziel, dass sich die Lebensqualität für alle verbessert.
Sind Smart Cities nachhaltig?
Nachhaltigkeit ist eines der Ziele intelligenter Städte. Denn die intelligente Nutzung der städtischen Infrastruktur soll Smart Cities energieeffizient machen, helfen Ressourcen zu schonen und insgesamt die Lebensqualität der Bevölkerung auf lange Sicht verbessern.